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Die Fr1da-Studie ist eine unabhängige wissenschaftliche Studie des Helmholtz Munich.

Die Fr1da-Studie

Frühe Symptome des Typ-1-Diabetes können leicht übersehen werden. Umso wichtiger ist die Früherkennung bereits im Kindes- und Jugendalter, die sich die Fr1da-Studie auf die Fahne geschrieben hat. Welche Rolle Autoantikörper spielen und welche Erkenntnisse aus der Studie bereits gewonnen wurden, erfahren Sie hier.

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Prof. Dr. med. Anette-Gabriele Ziegler; Direktorin des Instituts für Diabetesforschung am Helmholtz Munich mit Familie im Studienzentrum © Helmholtz Munich - Andreas Pfohl, NOZY Films GmbH

Unter dem Namen „Fr1da – Typ-1-Diabetes: Früh erkennen – Früh gut behandeln“ läuft aktuell in Bayern, Niedersachsen, Hamburg, Sachsen, und seit dem 1. Mai 2025 auch in Hessen und Rheinland-Pfalz1 die weltweit erste bevölkerungsweite Studie zur Früherkennung von Typ-1-Diabetes (T1D) bei Kindern, initiiert vom Institut für Diabetesforschung am Helmholtz Munich.2 Seit dem Start im Jahr 2015 wurden über ein Netzwerk von Kinder- und Jugendarztpraxen über 212.000 Kinder im Alter von 2–10 Jahren auf das Vorliegen von Inselautoantikörpern untersucht.3

Weitere Informationen finden Sie auf der Fr1da-Seite.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick

T1D äußert sich in 3 Stadien: Von den präsymptomatischen Stadien 1 und 2 zur klinischen Manifestation (Stadium 3).4,5 Nahezu 100 % der Kinder mit einer Diagnose des Stadium 1 oder 2 (Nachweis von ≥ 2 Autoantikörpern) entwickeln einen klinischen T1D.6 Anhand der ersten Ergebnisse der Autoantikörper-Untersuchungen in der Fr1da-Studie (Untersuchungsjahre 2015–2019) bei 90.632 Kindern (2–5 Jahre) und deren Beobachtung im weiteren Verlauf, konnten einige Erkenntnisse zur Progression des T1D gesammelt werden:7

  • Bei 0,31 % der Kinder wurde ein präsymptomatischer T1D mit 2 oder mehr Autoantikörpern detektiert (95 %-Konfidenzintervall (KI): 0,27–0,35).7
  • Das kumulierte Risiko einen manifestierten T1D (Stadium 3) zu entwickeln lag bei 24,9% innerhalb von 3 Jahren (n = 54 von 280; 95 %-KI: 18,5–30,7).7
  • Kinder mit 4 Autoantikörpern hatten ein signifikant höheres Risiko innerhalb von 3 Jahren einen manifesten T1D zu entwickelnd im Vergleich zu Kindern mit 2 Autoantikörpern (Hazard Ratio (HR) 1,85; 95 %-KI: 1,03–3,32; p = 0,04).7
  • Faktoren, die mit der Progression der Erkrankung von Stadium 1 (≥ 2 Autoantikörper + Normoglykämie) zu Stadium 2 (≥ 2 Autoantikörper + Dysglykämie) signifikant assoziiert sind: Adipositas, 4 Autoantikörper, das Vorliegen des Autoantikörpers IA-2A, HbA1c 5,7% und schlechtere Glukosetoleranz (gemessen anhand der Fläche unter der Kurve (AUC) beim oralen Glukosetoleranztests (OGTT) sowie die einzelnen OGTT-Werte nach 1 h).7
  • Nicht signifikant mit der Progression der Erkrankung von Stadium 1 zu Stadium 2 assoziiert waren Faktoren wie Geschlecht, Alter, Body-Mass-Index (BMI), T1D in der Verwandtschaft oder genetische Risikofaktoren.7

In einer späteren Analyse der Fr1da-Studie aus 2023 zeigte sich, dass bei klinischer Manifestation (Stadium 3) nur 2,5 % der Kinder aus der Fr1da-Studie von einer diabetischen Ketoazidose betroffen waren.8 Die Ketoazidoserate liegt bei nicht gescreenten Kindern in Deutschland deutlich höher, wie es u. a. den Daten des DPV-Registers entnommen werden kann.9

Abb.: Auftreten diabetischer Ketoazidosen (in %) bei Patientinnen und Patienten ohne T1D-Früherkennung (DPV-Daten)9 vs. Rate aus der Fr1da-Studie (T1D-Früherkennungsstudie)8

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DKA: diabetische Ketoazidose; DPV: Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation; T1D: Typ-1-Diabetes.

Kinder, die aufgrund der Teilnahme an der Fr1da-Studie eine T1D-Diagnose im Frühstadium erhielten, wiesen bei Manifestation der Erkrankung geringere HbA1c-Werte, niedrigere Nüchternblutzuckerwerte und höhere Nüchtern-C-Peptid-Werte auf, verglichen mit Kindern ohne Frühstadium-Diagnose.8

Welche Autoantikörper werden in der Fr1da-Studie gemessen?

In der Fr1da-Studie werden im ersten Schritt Autoantikörper gegen Glutamat-Decarboxylase 65 (GADA), Insulinoma-assoziiertes Antigen 2 (IA-2A) und Zinktransporter 8 (ZnT8A) kombiniert in einer Kapillarblutprobe mit einem Enzyme-Linked Immunosorbent Assay (ELISA)-Verfahren gemessen. Wenn dieser kombinierte Test positiv ist, wird das verbleibende Serum verwendet, um GADA, IA-2A, ZnT8A und Insulin-Autoantikörper (IAA) mittels Referenz-Radioimmunassays (RIA) zu messen. Wenn mindestens 2 positive Inselautoantikörper durch die Referenz-RIA-Methode nachgewiesen werden, wird eine Bestätigungsprobe aus venösem Blut entnommen. Die Diagnose eines Typ-1-Diabetes im Frühstadium (Stadium 1 oder 2) wird erst gestellt, wenn der Bestätigungstest ebenfalls positiv (d. h. Nachweis von ≥ 2 Autoantikörpern mit der RIA-Methode) ist.10

Hier finden Sie den Ablauf der T1D-Frühidentifikation in der Fr1da-Studie im Detail

Wer kann sich testen lassen?

Alle Kinder im Alter von 2 bis 10 Jahren, die in Bayern, Niedersachsen, Hamburg, Sachsen, Hessen oder Rheinland-Pfalz leben, können an der Fr1da-Studie teilnehmen und sich auf Inselautoantikörper testen lassen. Erfahren Sie mehr über den Früherkennungstest in der Fr1da-Studie:

Zur Fr1da-Studie

Die Fr1da-Studie für Verwandte deutschlandweit

MAT-DE-2404363-1.0-04/2025