- Wissen
- Quelle: Campus Sanofi
- 27.06.2025
Influenzainfektion in der Schwangerschaft

Das Influenzavirus ist ein hochinfektiöses und saisonales Virus, das in Risikopopulationen akute Atemwegserkrankungen verursachen kann.1,2 Schwangere (und deren sich entwickelnder Fötus), Neugeborene und Kleinkinder sind eine Gruppe mit erhöhtem Risiko, schwere grippebedingte Komplikationen zu entwickeln.1–7

6 von 10 Schwangeren, bei denen eine laborbestätigte Influenza diagnostiziert wurde, müssen ins Krankenhaus eingewiesen
werden.8

Fast 3 von 100 Grippeerkrankungen während der Schwangerschaft führen zu einer Totgeburt.9
Influenza während der Schwangerschaft ist auch mit Frühgeburten, niedrigem Geburtsgewicht und neonatalem Tod verbunden.6,7,10

Säuglinge unter 6 Monaten haben bei Kindern die höchsten Sterblichkeitsraten im Zusammenhang mit Influenza, da sie keine früheren Influenza-Infektionen durchgemacht haben und immunologisch unreif sind.2
Impfung in der Schwangerschaft schützt Ihre Patientinnen und deren ungeborenes Kind

Die STIKO empfiehlt, dass alle Schwangeren ab dem 2. Trimenon gegen die Influenza geimpft werden und bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grunderkrankung ab dem 1. Trimenon.11

Grippeimpfstoffe sollten im Herbst (vor der Grippewelle) verabreicht werden;12 sie können während der Schwangerschaft sicher und wirksam verabreicht werden13,14 und können zusammen mit inaktivierten COVID-19- oder Tdap-Impfungen verabreicht werden.11,15 Auch eine Impfung im Verlauf der Saison kann weiterhin sinnvoll sein.
Die Impfung in der Schwangerschaft wird durch umfangreiche Wirksamkeits- und Sicherheitsdaten gestützt
In den ersten 6 Monaten haben Säuglinge, die von Müttern geboren wurden, die während ihrer Schwangerschaft gegen Influenza geimpft wurden (im Vergleich zu Säuglingen, die von nicht geimpften Müttern geboren wurden) ein um 70 % reduziertes Risiko einer laborbestätigten Influenza und ein um 81 % reduziertes Risiko für Influenza-bedingte Krankenhausaufenthalte.16

Nach maternaler Immunisierung 70 % reduziertes Risiko einer laborbestätigten Influenza beim Säugling

Nach maternaler Immunisierung 81 % reduziertes Risiko für Influenza-bedingte Krankenhausaufenthalte beim Säugling
Grippeimpfstoffe erhöhen nicht das Risiko unerwünschter Schwangerschaftsverläufe12, sondern sie schützen Mutter und Fötus.

Tatsächlich ist eine Grippeimpfung während der Schwangerschaft verbunden mit einem verringerten Risiko für:
- Frühgeburt,
- niedrigem Geburtsgewicht,
- und fetalem Tod.17
Ihre Rolle bei der Grippeimpfung Ihrer schwangeren Patientinnen:
Im klinischen Alltag sind Impfempfehlungen durch Gynäkologen, medizinisches Personal und Hebammen entscheidend, um die Entscheidung für eine Impfung in der Schwangerschaft zu erleichtern und Patientinnen und ihr Baby vor grippebedingten Schwangerschaftskomplikationen zu schützen.
Wie können Sie Ihren schwangeren Patientinnen eine Impfung empfehlen?

Erklären Sie schwangeren Patientinnen die Vorteile der Impfung (sowohl für sie selbst als auch für ihr Baby).
Gehen Sie auf Fragen und Bedenken ein, um fundiert gemeinsam Entscheidungen zu treffen, die mit den individuellen Gesundheitszielen Ihrer Patientinnen übereinstimmen.
Unterstützen Sie Ihre Patientinnen, damit sie entsprechende Maßnahmen ergreifen können.

In der Saison 2021/22 waren knapp ein Fünftel der Schwangeren ab 30 Jahren gegen Influenza geimpft (30–34 Jahre: 18,8 %; 35–39 Jahre: 20,7 %; 40+ Jahre: 20,7 %), bei den unter 30-Jährigen lag die Impfquote bei 14 % (< 20 Jahre: 13,7 %; 20–24 Jahre: 13,1 %; 25–29 Jahre: 14,4 %).18
Wenn Sie mehr über Impfungen in der Schwangerschaft erfahren möchten, klicken Sie auf nachfolgende Buttons.
COVID-19 = Coronavirus-Krankheit-2019; STIKO = Ständige Impfkommission; Tdap = Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten.
Referenzen
- CDC. Available at: https://www.cdc.gov/flu/index.htm (zuletzt aufgerufen: Mai 2025);
- Nunes C, Madhi SA F1000Res 2018;7:122;
- Hartert TV, et al. Am J Obstet Gynecol 2003;189:1705–12;
- Cox S, et al. Obstet Gynecol 2006;107:1315–22;
- Dodds L, et al. CMAJ 2007;176:463–8;
- Buchy P, et al. Int J Infect Dis 2020;92:1–12;
- Wen T, et al. Obstet Gynecol 2021;138:218–22;
- Rasmussen SA, et al. Am J Obstet Gynecol 2012;207:3–8;
- Pierce M, et al. BMJ 2011;342:d3214;
- Fell DB, et al. BJOG 2017;124:48–59;
- RKI. Epid. Bull 2025;4:1-75;
- RKI. Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen Influenza. Gesamtstand: 16.9.2024 https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/Influenza/FAQ_Uebersicht.html?nn=2375548 (zuletzt abgerufen: Juni 2025);
- WHO. Weekly Epidemiological Record 2022;97:185–208;
- RKI. Impfen. Impfthemen A - Z. Kann in der Schwangerschaft und Stillzeit geimpft werden?: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/AllgFr_AllgemeineFragen/FAQ-Liste_AllgFr_Impfen.html#entry_16822134 (zuletzt abgerufen: Mai 2025);
- RKI. COVID-19 und Impfen: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) Gesamtstand: 26.9.2024 https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html (zuletzt abgerufen: Juni 2025);
- Shakib JH, et al. Pediatrics 2016;137:e20152360;
- Duque J, et al. Influenza Other Respir Viruses 2023;17:e13063;
- RKI. Epid Bull 2022;49:3–23;
MAT-DE-2502196 - V1.0 - 06/2025