- Wissen
- Quelle: Campus Sanofi
- 05.09.2025
Asthma & COPD: Kennen Sie diese 3 Pertussis-assoziierten Risiken?

In Deutschland leben circa 3,5 Millionen Menschen mit Asthmaa und 3,4 Millionen Menschen mit der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD).1,2 Pertussis gehört zu den häufig unterdiagnostizierten Infektionserkrankungen. Die tatsächliche Pertussis-Inzidenz kann im Durchschnitt 110-mal höher sein als die Anzahl diagnostizierter bzw. gemeldeter Pertussis-Fälle.b,3 Pertussis kann auch bei Erwachsenen zu Hospitalisierungen führen. Besonders Menschen mit Asthma oder COPD haben im Vergleich zu Gesunden erhöhte Pertussis-assoziierte Risiken.4-7 Ein vollständiger Pertussis-Impfschutz ist daher für sie umso wichtiger.8
Asthma und COPD gehören hierzulande zu den häufigsten chronischen Erkrankungen mit oftmals belastenden Symptomen.1,2 Überdies bestehen für Menschen mit diesen Atemwegserkrankungen erhöhte Pertussis-assoziierte Risiken – vor, während und nach der Infektion mit dem Pertussis-Erreger.4-7
1. Anfälliger für Pertussis-Infektionen
Menschen mit Asthma und COPD sind im Vergleich zu Gesunden erheblich anfälliger für eine Pertussis-Infektion. Das Erkrankungsrisiko ist…
- bei Asthma bis um das 4-Fache erhöht.c,4
- bei COPD bis zu 3,5-fach höher.c,4

2. Erhöhtes Hospitalisierungsrisiko und Hospitalisierungshäufigkeit
Eine Pertussis-Infektion kann bei Menschen mit Asthma oder COPD schwerer verlaufen als bei Gesunden und es kommt häufiger zu Pertussis-assoziierten Hospitalisierungen:5-7
- Bei Asthma: 40% erhöhte Hospitalisierungshäufigkeit6,7
- Bei COPD: 75% erhöhte Hospitalisierungshäufigkeit6,7

3. Bleibende Pertussis-Langzeitfolgen
Nach einer überstandenen Pertussis-Infektion können Menschen mit Asthma oder COPD mittel- und langfristig beeinträchtigt sein, zum Beispiel:

Höherer Medikationsbedarf nach der Pertussis-Infektion: Zum Beispiel bei 93% der Patient*innen mit Lungenerkrankungen, die Bronchodilatatoren anwenden.d,5

Mehr Exazerbations-assoziierte Hospitalisierungen in den Monaten nach einer Pertussis-Erkrankung.4,7

Mehr Folgeinfektionen: Bei Menschen mit COPD können Pertussis-Infektionen zu einem anschließenden Kreislauf aus beeinträchtigter Immunabwehr und erhöhtem Infektionsrisiko beitragen.4,9,10
Pertussis – eine Erkrankung, die wir mit Impfungen vorbeugen können
Angesichts der beschriebenen Risikosituation ist es wichtig, gerade bei Menschen mit Asthma und COPD den Pertussis-Impfstatus zu prüfen und etwaige Impflücken zu schließen.8 Denn die Impfung ist die beste Präventionsmaßnahme gegen eine Pertussis-Erkrankung.11 Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt:8
- Bei allen Erwachsenen: Einmalig eine Tdape-Kombinationsimpfung mit der nächsten fälligen Tetanus-Diphtherie-Impfung (bei gegebener Indikation mit einem Tdap-IPVf-Kombinationsimpfstoff).
- Bei allen Schwangeren: Zu Beginn des 3. Trimenons der Schwangerschaft eine Auffrischimpfung mit einem Tdap-Kombinationsimpfstoff unabhängig vom Abstand zu einer vorherigen Pertussis-Impfung und in jeder Schwangerschaft (bei erhöhter Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt im 2. Trimenon, bei gegebener Indikation mit einem Tdap-IPVf-Kombinationsimpfstoff).
- Alle 10 Jahre eine Dosis Pertussis-Impfstoff:
- bei Beschäftigten im Gesundheitsdienst und in Gemeinschaftseinrichtungen.
- bei engen Haushaltskontaktpersonen und Betreuenden eines Neugeborenen (spätestens 4 Wochen vor der Geburt des Kindes).

Warum die Pertussis-Auffrischimpfung bei Asthma besonders wichtig ist
Tanya Ray und ihre Familie sind ein Beispiel dafür, was passieren kann, wenn sich eine ansteckende Atemwegserkrankung in einer Familie ausbreitet. Tanya lebt seit ihrer Geburt mit Asthma, aber vor 20 Jahren wurden sie und ihr neugeborenes Baby mit Keuchhusten ins Krankenhaus eingeliefert.
Referenzen
Fußnoten:
aMedikamentös behandeltes Asthma
bBasierend auf einer Datenerhebung von elektronischen Gesundheitsakten einer retrospektiven Kohortenstudie in den USA.
cGegenüber Patient*innen ohne Asthma beziehungsweise COPD, basierend auf einer retrospektiven Analyse von Verwaltungsdaten4
dIn einer Studie mit 139 Patient*innen mit vorbestehender Lungenerkrankung, von denen 52% bereits ein bronchienerweiterndes Aerosol verwendeten.5
eTdap: Tetanus, Diphtherie, (azellulär) Pertussis
fTdap-IPV: Tetanus, Diphtherie, (azellulär) Pertussis, inaktiviertes Poliovirus
Quellen:
- Wissenschaftliches Institut der AOK (WldO). Gesundheitsatlas Deutschland Asthma bronchiale. Oktober 2020, unter: https://www.wido.de/fileadmin/Dateien/Dokumente/Publikationen_Produkte/Buchreihen/Gesundheitsatlas/wido_int_gesundheitsatlas_asthma_1120.pdf (abgerufen: 30.07.2025)
- Wissenschaftliches Institut der AOK (WldO). Gesundheitsatlas Deutschland COPD. Mai 2021, unter: https://www.wido.de/fileadmin/Dateien/Dokumente/Publikationen_Produkte/Buchreihen/Gesundheitsatlas/wido_int_gesundheitsatlas_copd_Deutschland_0521.pdf (abgerufen: 30.07.2025)
- Macina D, et al. Hum Vaccin Immunother. 2023;19(1):2208514.
- Jenkins VA et al. Hum Vaccin Immunother. 2020;16(11):2609-2617.
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- Robert Koch-Institut (RKI). Epid Bull 2025;4:1-75.
- Blasi F, et al. Hum Vaccin Immunother. 2020;16(2):340-348.
- Sethi S. Eur Respir J. 2010;35(6):1209-1215.
- Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber. Keuchhusten (Pertussis). Stand 26.02.2024, unter: https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Pertussis.html (abgerufen: 30.07.2025)
MAT-DE-2503201-1.0-09/2025